Das zelleigene Recyclingsystem

Du fragst dich was dein Körper während des Fastens macht? Und warum der gezielte Verzicht u.a. auf Nahrung deiner Gesundheit förderlich sein kann?

Das Stichwort lautet „Autophagie“ – das ist der Begriff der beim Fasten eine wichtige Rolle spielt!

Autophagie (oder Autophagocytose) findet eigentlich ständig statt. Sie sorgt dafür, dass schädliche Stoffe, welche beim Stoffwechsel entstehen, unbrauchbare Eiweiße sowie alte Zellorganellen entsorgt werden. Diese Dinge müssen entsorgt werde, damit sie den Körper nicht belasten.

Dies machen die Zellen jedoch in ihrem eigenen System. D. h. die Zellen besitzen ein eigenes Recyclingsystem, bei welchem sie die Bestandteile, welche sie nicht mehr benötigt, in Einzelbestandteile zerlegt und wiederverwertet. Diese Fähigkeit kann manchmal gestört werden und dies wird oft in Verbindung mit einigen Krankheiten gebracht.

Um hier etwas nachzuhelfen und die Autophagie anzukurbeln, hat man herausgefunden, dass ein Nährstoffmangel die Autophagie verstärkt – also daher kommt die positive Wirkung des Fastens.

Was passiert nun aber beim Fasten?

Zunächst verbraucht der Körper die gespeicherten Kohlenhydrate (Glycogen). Dies reicht meist für einen bis eineinhalb Tage. Das Autophagie-Programm wird nach ca. 12-16 Stunden Nahrungspause verstärkt. Jedoch ist dies sehr individuell, da es auf den eigenen Stoffwechsel und die Nahrungsaufnahme generell ankommt.

Die folgende Grafik zeigt anschaulich: Je länger man fastet, desto größer ist der Effekt. Ist das Glycogen aufgebraucht, stellt der Körper aus bestimmtem Eiweiß Zucker herstellen.

Da der Körper aber nur begrenzt Eiweiß hat und dieses auch benötigt, greift der Organismus auf Fettreserven zurück.  Hier wird das Fett in Ketone umgewandelt, welche dann anstatt Zucker für den Energiestoffwechsel benötigt werden.

Wie wirkt sich das nun aber auf die einzelnen Tage während des Programms aus?

Suppentag 1

Der Kohlenhydratspeicher wird nun nach und nach geleert. Der Insulinspiegel fällt, dies führt manchmal zu Hungergefühl oder Kopfschmerzen.

Für den Körper ist es heute und morgen etwas Stress, da es ja schließlich um das Überleben geht (Sympathikus). Durch unser sanftes Programm, wird dies jedoch stückweise umgangen.

Suppentag 2

Nun wird vermehrt Energie aus körpereigenem Eiweiß gewonnen. Es ist wichtig sich hier regelmäßig zu bewegen, damit nicht auf das Muskeleiweiß zurückgegriffen wird.

Suppentag 3

Nun wird mehr und mehr Energie aus Eiweißen gewonnen. Der Hunger und sonstige Beschwerden lassen immer mehr nach. Der Serotoninspiegel steigt immer mehr, was zu guter Laune und mehr Energie führt (Parasymathikus).

Dies bedeutet ebenso mehr Ausgeglichenheit und Entspannung. Zudem sorgt es zu einem verringerten Hungergefühl. 

Suppentag 4

Nun werden zu der Energiegewinnung nicht nur die Eiweiße genutzt, sondern auch immer mehr die Fettreserven.

Suppentag 5

Es wird anstatt Eiweiß nun zusätzlich immer mehr Fett verbrannt.